Unser Hormonsystem

Bei uns Menschen gibt es mehrere Hormondrüsen : Zum einen gibt es den Hypothalamus und die Hypophyse, die im Gehirn liegen. Diese bilden sogenannte Steuerungshormone, die auf die Funktion, der im Körper liegenden Hormondrüsen (: Schilddrüse, Eierstöcke,  Hoden und Nebennieren ) wirken.
Unser Hormonsystem befindet sich in einem sensiblen Gleichgewicht.

Chronische Krankheiten, Allergien, Medikamente, Operationen, Nikotin, Kaffee und Alkohol , aber auch Schlafmangel, zu wenig Bewegung, Überforderung und Traumata führen oft zu einem Hormonmangel und einer Störung im Hormonsystem.

Auch Ereignisse wie Fehlgeburten, Operationen an Eierstöcken oder Gebärmutter oder Hoden können das Hormonsystem beeinträchtigen. Außerdem kommt es mit zunehmendem Alter bei Mann und Frau zu einer Abnahme der Hormonproduktion, was zu einem Anstieg von folgenden Krankheiten führt: Verkalkung der Blutgefäße , Bluthochdruck, Herzinfarkt , Schlaganfall, Osteoporose, Übergewicht und Diabetes , Zunahme an Autoimmunerkrankungen ( Rheuma, Fibromyalgie, Morbus Hashimoto etc.  ) Allergien, bösartigen Erkrankungen und Demenz.

Im folgenden werde ich auf die Funktion der einzelnen Hormone näher eingehen:

Die Schilddrüse ist für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ein sehr wichtiges Organ. Bei Störungen der Schilddrüsenfunktion kann es zu den verschiedensten Symptomen wie z.B.

Müdigkeit , Antriebslosigkeit, Übergewicht, Haarausfall , Muskelschwäche, Schwäche des Immunsystems, Konzentrationsproblemen, Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten ( siehe auch unter Stichpunkt Schwangerenvorsorge) , aber auch Herzrasen, Nervosität, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Ängste und zum Knochenabbau kommen.

Die Schiddrüsenhormone werden stark von dem  Geschlechtshormon Progesteron und den Hormonen aus der Nebennierenrinde ( Kortisol und DHEA ) beeinflusst. DieTherapie einer Schiilddrüsenfunktionsstörung ist sehr diffizil. Unser Körper reagiert sehr empfindlich auf eine Über – oder Untertherapie mit Schilddrüsenhormonen. Außerdem benötigen wir bei Unfruchtbarkeit oder in der Schwangerschaft eine sehr gute Einstellung der Schilddrüsenhormone. Für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt der Körper nicht nur eine ausreichende Menge an Progesteron, sondern auch eine ausreichende Menge an gewissen Mikronähstoffen. Ich teste  das Hormonsystem und bestimme die entscheidedenden Mikronähstoffe im Blut. Beschwerden, die durch eine Störung der Schilddrüsenfunktion bedingt sind, sind durch eine Therapie, die die Ursachen erkennt, besser behandelbar.

ist für Männer und Frauen gleich wichtig. Männer und Frauen benötigen es , um die  Hormone Testosteron , Östradiol, DHEA und Cortisol zu bilden. Es hat keinerlei Wirkung auf die Ausbildung von männlichen oder weiblichen Geschlechtsmerkmalen, im Gegensatz zu Testosteron ( männliche Geschlechtsmerkmale ) und Östradiol ( weibliche Geschlechtsmerkmale). Progesteron ist bei Männern und Frauen wichtig für die Gehirnfunktion, insbesondere ist es unser natürliches Glückshormon.

Es schützt uns vor einer depressiven Stimmungslage, Erschöpfung, Gereiztheit, verbessert Konzentration und Stresstoleranz, hilft entscheidend beim Aufbau von Nervenzellen nach Gehirnverletzungen und Schlaganfall und verbessert deutlich unsere Schlaf- insbesondere unsere Tiefschlafqualität.

Außerdem ist es wichtig für die Schilddrüsenfunktion, schützt vor Thrombosen, senkt den Blutdruck, stimuliert den Haarwuchs und schützt vor Zellschäden. Während Östradiol und DHEA ( s. unten ) den Knochenabbau verhindern, führt das  Hormon Progesteron sogar   zu einem Aufbau von Knochengewebe. Bei Männern schützt Progesteron außerdem vor Erkrankungen an der Prostata. Bei Frauen ist es erforderlich für die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft, schützt vor Fehl- und Frühgeburt, normalisiert die Menstruationsblutung, das Körpergewicht und schützt vor Krebserkrankungen an der Brust und der Gebärmutterschleimhaut.

ist bei Männern und Frauen wichtig für die Weitstellung der Blutgefäße, d.h. es sorgt für eine bessere Durchblutung des Gewebes und schützt vor Bluthochdruck. Außerdem ist es sehr wichtig für die Funktion von Gelenken und hilft bei Gelenkbeschwerden, Entzündung der Gelenke und Rheuma. Im Gehirn verbessert es die Konzentration-, Denk-, und Merkfähigkeit und hilft bei Nervosität, Schlafstörungen und Depressionen.
Bei Frauen ist es wichtig für den Wassergehalt im Gewebe. Östradiolmangel führt zu Trockenheit der Schleimhäute, besonders  spürbar bei der Vaginalschleimhaut, zu Harnblasenbeschwerden , schlaffer Haut, und Falten. Bei einem plötzlichen und starken Abfall des Östradiolspiegels wie z.B nach der Geburt oder in den Wechseljahren kann es zu Hitzewallungen kommen, besonders nachts.

Bei Männern führt ein Mangel zu Potenzproblemen und mangelnder Fruchtbarkeit. Ein erhöhter Östradiolspiegel, oder ein Ungleichgewicht zwischen Östradiol und Progesteron ( Östradiol im Vergleich zu Progesteron zu hoch ) kann zu Gewichtszunahme, starken Menstruationsblutungen, Wassereinlagerungen und auf Dauer auch zu einem erhöhten Risiko von Gebärmutterschleimhautkrebs  führen. Wenn eine Frau hoch dosiert Östogene erhält und dazu nicht das natürliche Progesteron, sondern ein synthetisch verändertes Gestagen ( wie z.B bei der Hormonersatztherapie in Tablettenform ) , besteht auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Das zeigen mehrere wissenschaftliche Studien. (Nachzulesen auch in der Hormonbroschüre, die in der Praxis ausliegt. Mehr Informationen finden Sie unter dem Kapitel:  was sind bioidentische Hormone ).

ist wichtig für die Funktion aller Schleimhäute und Gelenke. Bei Mangel zeigen sich trockene und gereizte Schleimhäutegereizte und gerötete Augenhäufige Blasenbeschwerden und – entzündungen und Gelenkbeschwerden. Es wird im Körper vor Ort relativ schnell abgebaut und wirkt gut wie gar nicht im ganzen Körper. Somit hat  es auch nur in hohen Dosierungen eine Wirkung auf das Brustgewebe.

ist für Mann und Frau wichtig für Muskelkraft, Kondition, Energie, Selbstbewusstsein, Stresstoleranz und Libido. Die meisten Testosteronrezeptoren hat der Herzmuskel. Ein ausgeglichener Testosteronspiegel schützt vor Herzerkrankungenfestigt das Bindegewebe, schützt vor Osteoporose und verhindert Gewichtszunahme. Durch Testosteron werden aufgenommene Kalorien dem Muskel anstatt dem Fettgewebe zur Verfügung gestellt,  das heißt wir bleiben schlank.  Da Testosteron für den männlichen Behaarungstyp sorgt, kann ein Überschuss bei der Frau zu einer vermehrten Behaarung an Oberlippe, Kinn, Oberarm und Oberschenkel führen. Ein Überschuss wird bei der Frau häufig durch eine Störung der Hormonbildung im Eierstock erzeugt, die auch zu Übergewicht führen kann (PCO- Syndrom).

wird hauptsächlich in der Nebennierenrinde gebildet. Es  kann aber auch im Gehirn, im Eierstock und in der Haut synthetisiert werden.  Aus DHEA bildet der Körper vor allem das Hormon Testosteron, aber auch Östradiol. DHEA schützt uns vor Erkrankungen, die bei zunehmendem Alter auftreten, z. B. Verkalkung der Blutgefäße, Bluthochdruck, Übergewicht, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, Osteoporose, Konzentrationstörungen, Demenz, Antriebslosigkeit, trockene Haut und Augen, Grauwerden der Achsel – und Schambehaarung.  Leider nimmt die Bildung von DHEA schon ab dem 30. Lebensjahr stetig ab. Im Alter von 50 Jahren wird nur noch 50 Prozent dessen produziert, was wir mit 25 Jahren bilden.

ist auch ein Hormon  aus der Nebennierenrinde und wichtig für den gesamten Stoffwechsel. Ohne eine ausreichende Kortisolbildung können die Körperfunktionen nicht aufrecht erhalten werden. Wir sind dann nicht mehr in der Lage morgens aufzustehen und etwas zu tun. Kortisol wird im Gegensatz zu DHEA, Progesteron, Östradiol, Östriol und Testosteron im Alter noch ausreichend gebildet. Es wird bei Stresssituationen vermehrt freigesetzt und stellt dem Körper Energie zur Verfügung. Durch Kortisol wird der Blutzucker erhöht, die Blutfette steigen an, der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen, die Muskulatur wird besser durchblutet, das Immunsystem wird heruntergefahren. Bei lang anhaltendem Stress, Depressionen, Traumata und chronischen Entzündungen und Allergien  kann der Cortisol- Spiegel dauerhaft erhöht sein.

Bei einem auf Dauer erhöhtem Kortisol- Spiegel kommt es unter anderem zu Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, erhöhtemThromboserisiko, Gastritis, verzögerter Wundheilung, Muskel- und Knochenabbau und verminderter geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit. Hält die Belastung über Jahre an, kann es zu einer Erschöpfung der Nebennierenrinde kommen und es zeigt sich ein dauerhaft erniedrigter Kortisolspiegel. Bei schon in den Morgenstunden niedrigem Cortisolspiegel zeigen sich Symptome wie Erschöpfung, Antriebslosigkeit, depressiver Stimmungslage, Gereiztheit, Heißhunger aus süßes oder salziges, erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Ängste, häufige Infekte, Gelenkentzündungen und Hautauschläge.

wird im Gehirn gebildet, wenn es dunkel wird und der Kortisolspiegel niedrig ist. Es ist wichtig für das Ein – und Durchschlafen und regt im Schlaf Reparaturmechanismen für die Zellen an. Es fördert die Bildung des Wachstumshormons, stimuliert das Immunsystem und fördert die Regeneration der Zellen. Mangel an Melatonin führt u.a. zu Kopfschmerzen, Migräne, Unfruchtbarkeit, Muskelverspannungen und erhöhtem Risiko für Herzinfarkt.